Montag, 5. Oktober 2009
Hausbesuch bei einem Sherpa
Ang stammt aus Lukla, einer Kleinstadt in den Bergen Nepals. Er ist Buddhist und gehört zur Kaste der Sherpa. Entgegen der landläufigen Meinung ist "Sherpa" nämlich keine Berufsbezeichnung – allerdings waren es zu Beginn des Tourismus in Nepal wohl überwiegend die Mitglieder dieser Kaste bzw. dieses Stamms aus den Bergen, die Expeditionen als Träger begleiteten.
Ang sitzt auf einem der zahlreichen Sofas seines 40-Quadratmeter-Wohnzimmers und erzählt von seiner Vergangenheit in ärmlichen Verhältnissen. Sein Fahrer schenkt allen Masala-Tee nach. Dessen Frau, die Köchin Angs, steht ein bisschen abseits und beobachtet uns. Vor dem Fenster bemalen zwei Handwerker in mühevoller Kleinarbeit einen Holz-Buddha - Innendekoration ist Angs große Leidenschaft. Und ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass er uns hauptsächlich eingeladen hat, um sein Haus herzuzeigen.
Und das ist wirklich beeindruckend, zumal für nepalesische Verhältnisse. Mit den Touristen kamen ganz neue Verdienstmöglichkeiten. Ang betreibt seit 20 Jahren seine eigene Reiseagentur. Er organisiert Treks, Flüge und alles, was man sonst noch brauchen könnte. Einen Teil seines Geldes investiert er in Immobilien: Ein großes Haus bewohnt er selbst, ein anderes hat eine Schweizerin von ihm gemietet und betreibt darin eine gemütliche Pension (die er uns später auch noch stolz zeigt).
Ang ist so eine Art "alleinerziehender Vater". Er hat zwei Söhne und eine Tochter - seine Frau lebt in New York, arbeitet dort als Kindermädchen oder Haushaltshilfe. Warum ist sie nicht bei der Familie, wenn es ihnen doch so gut geht? Der ältere Sohn studiert in den USA - und dort kommt man mit nepalesischen Rupien nicht weit. Die Familie braucht "harte Währung", um ihn zu unterstützen.
Auf unsere Ausflüge schickt Ang uns seinen jüngeren Sohn als Begleitung mit (der sonst nicht wirklich was macht und mit 24 auch nicht mehr ganz so jung ist). Wir vermuten, das ist eine Art Beschäftigungstherapie und Heranführen an das Unternehmen des Vaters. Im Endeffekt taugt er nämlich als Guide noch nicht viel - er kennt die meisten Orte selbst nicht. Und nach fünf Minuten Spaziergang durch die Stadt keucht er schon und eröffnet uns, dass er eigentlich nie zu Fuß geht. Wenn das der Sherpa-Papa wüsste...
Ang sitzt auf einem der zahlreichen Sofas seines 40-Quadratmeter-Wohnzimmers und erzählt von seiner Vergangenheit in ärmlichen Verhältnissen. Sein Fahrer schenkt allen Masala-Tee nach. Dessen Frau, die Köchin Angs, steht ein bisschen abseits und beobachtet uns. Vor dem Fenster bemalen zwei Handwerker in mühevoller Kleinarbeit einen Holz-Buddha - Innendekoration ist Angs große Leidenschaft. Und ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass er uns hauptsächlich eingeladen hat, um sein Haus herzuzeigen.
Und das ist wirklich beeindruckend, zumal für nepalesische Verhältnisse. Mit den Touristen kamen ganz neue Verdienstmöglichkeiten. Ang betreibt seit 20 Jahren seine eigene Reiseagentur. Er organisiert Treks, Flüge und alles, was man sonst noch brauchen könnte. Einen Teil seines Geldes investiert er in Immobilien: Ein großes Haus bewohnt er selbst, ein anderes hat eine Schweizerin von ihm gemietet und betreibt darin eine gemütliche Pension (die er uns später auch noch stolz zeigt).
Ang ist so eine Art "alleinerziehender Vater". Er hat zwei Söhne und eine Tochter - seine Frau lebt in New York, arbeitet dort als Kindermädchen oder Haushaltshilfe. Warum ist sie nicht bei der Familie, wenn es ihnen doch so gut geht? Der ältere Sohn studiert in den USA - und dort kommt man mit nepalesischen Rupien nicht weit. Die Familie braucht "harte Währung", um ihn zu unterstützen.
Auf unsere Ausflüge schickt Ang uns seinen jüngeren Sohn als Begleitung mit (der sonst nicht wirklich was macht und mit 24 auch nicht mehr ganz so jung ist). Wir vermuten, das ist eine Art Beschäftigungstherapie und Heranführen an das Unternehmen des Vaters. Im Endeffekt taugt er nämlich als Guide noch nicht viel - er kennt die meisten Orte selbst nicht. Und nach fünf Minuten Spaziergang durch die Stadt keucht er schon und eröffnet uns, dass er eigentlich nie zu Fuß geht. Wenn das der Sherpa-Papa wüsste...
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