: 2009-09-24
Donnerstag, 24. September 2009
Großstadtdschungel
Am Mittwoch hatte ich meinen ersten Termin bei einer Hilfsorganisation. Der Spaziergang - pardon, Fußmarsch - ans andere Ende der Stadt hielt Unerwartetes bereit.


In Nepal gilt Linksverkehr. In der Tendenz. Allerdings sieht es in der Realität eher so aus, dass die Fläche dort genutzt wird, wo sie sich gerade auftut. Weil das meist zu verstopften Straßen führt, ist es besonders in den engen Gassen rund um Durbar Square eine gute Wahl, aufs Taxi zu verzichten.

Also mache ich mich beherzt mit meinem rudimentären Stadtplan zu Fuß auf den Weg - jedenfalls denke ich zunächst noch, der Stadtplan sei rudimentär. Wie sich aber herausstellt, fehlen die Straßennamen nicht – es gibt keine. Die genaueste Adressangabe, die es in Kathmandu gibt, ist das Viertel. Und die bestehen in der Regel aus einem unübersichtlichen Gewirr aus Straßen und Gassen. Aber man hat ja Zeit...

Auf einer Brücke treffe ich die erste Kuh. Eine Art wilde Herde lebt am Ufer des Flusses, zwischen Bergen von Textilien und Müll.



Wenn die Kühe doch mal ihre Wiese am Ufer verlassen und auf die Straßen gelangen, reihen sie sich wie jeder andere Verkehrsteilnehmer - nur mit noch größerer Gelassenheit - in das Chaos ein.

Da ich damit gerechnet habe, dass die Distanzen in Kathmandu ähnlich ausufernd wie in Peking sind, bin ich zwei Stunden zu früh am verabredeten Ort. Trotz langwieriger Suche nach dem richtigen Haus.

In Sanepa kann man sich aber wunderbar die Zeit damit vertreiben, die Vielfalt internationaler und nationaler Hilfsorganisationen zu bewundern. Das wäre sicher auch einmal eine Recherche wert.

Wo Ausländer, da Kaffee - während ich in einem netten Café sitze und lese, wird es plötzlich schattig.



Bis ich die Kamera draußen habe, sehe ich den Elefanten leider nur noch von hinten. Zum alltäglichen Stadtbild scheint ein Elefant aber auch in Kathmandu nicht zu gehören - jedenfalls sind die umstehenden Nepali beim Anblick des riesigen Tieres genauso aus dem Häuschen wie ich.

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